Pater Riccardo Lombardi S.J.

Kanzelredner

* 29. März 1908 Neapel

† 13. Dezember 1979 bei Rom

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/1962

vom 26. Februar 1962

Wirken

Riccardo Lombardi wurde am 29. März 1908 in Neapel geboren und entstammt einer alten Patrizierfamilie. Sein Vater war Universitätsprofessor, ein Onkel Präsident des Consiglio Nationale delle ricerche. L. widmete sich theologischen, philosophischen, kirchenphilosophischen und literarischen Studien und trat 1926 in den Jesuitenorden ein. Er schrieb hier zunächst als Mitarbeiter der "Civiltà Cattolica".

L. las dann als Professor für Apologetik an den Universitäten Pisa und Bologna. Im Jahre 1940 lenkte er erstmals die Aufmerksamkeit durch Vorträge auf sich, in denen sich eine bemerkenswerte Synthese zwischen gläubiger religiöser Überzeugung und strenger theologisch-philosophischer Wissenschaftlichkeit offenbarte. Daraufhin begannen italienische Universitäten L. zu Gastvorlesungen einzuladen. Zu seinen Zuhörern zählten neben den Studenten auch die Professoren. Binnen kurzem wurde L.s Name auch außerhalb des Bereichs der Universitäten bekannt. Man berichtete u.a. von der Bekehrung mehrerer italienischerGelehrter durch L., die bis dahin in der Öffentlichkeit und ihrer wissenschaftlichen Arbeit einen durchaus außerchristlichen Standpunkt vertreten hatten. "Man vergißt die Rethorik der antiken Redner und die Meisterschaft der Homiletik frühmittelalterlicher Kirchenväter", lautete das Urteil eines Journalisten über die Wirkung Pater ...